5 Tipps für erfolgreiches E-Invoicing

Best Practices für die Implementierung von elektronischen Rechnungen


Einführung: Mehr als nur eine Pflichtaufgabe

Die E-Rechnung ist ab 2025 nicht nur gesetzliche Vorgabe, sondern auch eine Chance, Prozesse effizienter zu gestalten. Doch wie setzen Sie die neuen Anforderungen optimal um? Dieser Artikel liefert praxiserprobte Strategien – von der Formatwahl bis zur Fehlervermeidung – für einen reibungslosen Digitalisierungspfad.


1. Prozessoptimierung: Der Schlüssel zum Erfolg

1.1 Vorbereitung ist alles

  • Workflow-Analyse: Dokumentieren Sie bestehende Rechnungsprozesse (Erstellung, Versand, Archivierung) und identifizieren Sie manuelle Schritte.
  • Zieldefinition: Legen Sie konkrete KPIs fest (z. B. "Reduktion der Bearbeitungszeit um 30%").

1.2 Schnittstellen prüfen

Stellen Sie sicher, dass Ihre Tools kompatibel sind:
| System | Integration mit E-Rechnung erforderlich? |
|-----------------|------------------------------------------|
| Buchhaltung | Ja (Automatisierte Verarbeitung) |
| ERP-Software | Ja (Datenexport im XML-Format) |
| Dokumentenarchiv| Ja (GoBD-konforme Speicherung) |


2. Technische Umsetzung: Worauf es ankommt

2.1 Strukturierte Datenformate

  • ZUGFeRD 2.1: Ideal für KMU, da hybrid (lesbares PDF + maschinenverarbeitbare XML).
  • XRechnung: Pflicht für Rechnungen an öffentliche Auftraggeber.
    Tipp: Nutzen Sie Konverter-Tools wie „E-Rechnung-Generator“ der DATEV für bestehende PDF-Rechnungen.

2.2 Vier-Augen-Prinzip bei der Softwareauswahl

  • Must-have-Features:
    • EN-16931-Zertifizierung
    • Schnittstelle zu Ihrem Steuerberater
    • Automatische Plausibilitätsprüfung (z. B. USt-IDs)
  • Top-Lösungen für KMU:
    • Lexware Financial Office (einfache Bedienung)
    • sevDesk (cloudbasiert)
    • Billomat (Integration mit Online-Shops)

3. Datenqualität: Vermeiden Sie diese Fehler

3.1 Häufige Mängel

  1. Fehlende oder falsche Steuernummer des Empfängers.
  2. Ungenaue Leistungsbeschreibungen (z. B. "Dienstleistung" statt detaillierter Angaben).
  3. Falsche Formatierung der XML-Datei (Validierungstools wie der CEN-Validator helfen).

3.2 Automatisierte Prüfungen

Richten Sie in Ihrer Software Warnhinweise für folgende Felder ein:

  • Rechnungsnummer (eindeutig, fortlaufend)
  • Fälligkeitsdatum
  • IBAN des Zahlungsempfängers

4. Sicherheit: Schutz vor Betrug und Datenverlust

4.1 Digitale Signatur

Obwohl nicht gesetzlich vorgeschrieben, erhöht eine qualifizierte elektronische Signatur (QES) die Rechtssicherheit – besonders bei Großaufträgen.

4.2 Backup-Strategie

  • 3-2-1-Regel:
    • 3 Kopien (Original + 2 Backups)
    • 2 unterschiedliche Speichermedien (z. B. Cloud + externe Festplatte)
    • 1 externer Standort (z. B. Tresor oder verschlüsselter Cloud-Speicher)

5. Mitarbeiterschulung: Wissen schafft Akzeptanz

5.1 Praxisnahe Schulungsinhalte

  • Workshop 1: "E-Rechnung erstellen mit ZUGFeRD – Schritt für Schritt".
  • Workshop 2: "Umgang mit Fehlermeldungen im Rechnungseingang".

5.2 Erfolgskontrolle

Nutzen Sie Tools wie Google Forms oder Microsoft Forms, um Wissen nach Schulungen abzufragen.


6. Monitoring: Lernen Sie aus Zahlen

6.1 Leistungsindikatoren

| Metrik | Zielwert | | ----------------------------------- | ----------- | | Bearbeitungszeit pro Rechnung | < 5 Minuten | | Fehlerquote | < 1% | | Durchlaufzeit (Versand bis Zahlung) | < 14 Tage |

6.2 Quartals-Check

Analysieren Sie alle abgelehnten Rechnungen:

  • Welche Fehler traten am häufigsten auf?
  • Gab es wiederkehrende Probleme mit bestimmten Kunden?

Checkliste: So starten Sie durch

✅ Prozessanalyse abgeschlossen
✅ Software mit EN-16931-Zertifizierung gewählt
✅ Testrechnungen mit 3 wichtigsten Lieferanten durchgeführt
✅ GoBD-konformes Archivierungssystem implementiert
✅ Mitarbeiter geschult (Nachweis dokumentiert)


Fazit: Vom Pflichttermin zum Wettbewerbsvorteil

Wer E-Rechnungen nur als lästige Pflicht sieht, verpasst Chancen: Automatisierte Workflows reduzieren nicht nur Kosten, sondern beschleunigen auch Cashflows. Setzen Sie auf klare Prozesse, qualitativ hochwertige Daten und kontinuierliche Verbesserung – so wird die E-Rechnung zum Türöffner für weitere Digitalisierungsprojekte.

Weiterführende Links:


Stand: Februar 2025

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